Warnung der Bevölkerung ist weiterhin mangelhaft

Feuerwehrverband fordert Konsequenzen aus Flutkatastrophe vor 50 Jahren

Logo "Deutscher Feuerwehrverband e.V." (DFV)

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Berlin – Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) fordert Bund, Länder und Kommunen auf, ihre Anstrengungen zum Aufbau eines einheitlichen Warnsystems für die Bevölkerung zu verstärken. “Uns fehlt weiterhin ein flächendeckendes Netz, um die Menschen bei Naturkatastrophen oder anderen Großereignissen schnell und verständlich zu erreichen. Die verheerende Sturmflut vor 50 Jahren mahnt uns, diese Sicherheitslücke zu schließen”, sagt DFV-Präsident Hans-Peter Kröger.

Bei der Flutkatastrophe waren in der Nacht zum 17. Februar 1962 an der Elbe und der deutschen Nordseeküste weit mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. “Versuche, die Bevölkerung mit Sirenen, Kirchenglocken, Radio- und Fernsehmeldungen vor Überflutungen zu warnen, schlugen schon damals fehl”, erläutert Kröger. “Am Grundproblem hat sich bis heute nichts geändert: Uns fehlt ein Wecksignal, damit die Menschen sich dann aktiv informieren.”

Sprechender Rauchwarnmelder könnte bei Katastrophen Alarm schlagen

Zwar hätten sich allein durch das Internet die Informationsmöglichkeiten vervielfacht. Ebenso betreibe der Bund mit SatWas ein satellitengestütztes System, das zum Beispiel die Medien mit Warnmeldungen versorge. “Eine Verknüpfung von SatWas mit unterschiedlichen Endgeräten wie Mobiltelefonen oder Rauchwarnmeldern ist aber bis heute nicht realisiert”, kritisiert der Feuerwehr-Präsident. Dazu bedürfe es der entschlossenen Erprobung und gesetzlicher Vorgaben.

Der Deutsche Feuerwehrverband spricht sich dafür aus, insbesondere Rauchwarnmelder in Privatwohnungen künftig mit einem Chip zu versehen, der verschiedene Durchsagen erzeugen kann. Auch SMS-Dienste, Navigationssysteme oder soziale Netzwerke im Internet müssten für die Warnung der Bevölkerung systematisch erschlossen werden, fordert der DFV-Präsident. “Die Menschen nutzen diese Techniken heute für ihr tägliches Leben ganz vertraut und sicher. In diesem Umfeld erwarten sie auch Informationen über Gefahren”, betont Kröger.

Nach Kenntnis des Deutschen Feuerwehrverbandes soll sich die Innenministerkonferenz bei ihrer Frühjahrstagung mit der Warnlücke befassen. Kröger: “Wir hoffen, dass wir bei der Lösung des Problems endlich den entscheidenden Schritt vorankommen.”

Quelle: DFV-Presseinformation Nr. 14/2012 vom 16. Februar 2012